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Pyrenäen, Pyrénées, Pirineos 2016

M&N_on_Tour

Forums Metallurge
Admin
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10 September 2013
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Recklinghausen
Modell
  1. F800GS
Modelljahr
2011
die Koffer sind gepackt
die Rolltasche verzurrt
die Tour ins Navi verschoben
morgen in aller früh geht es los ..............

Ultreia
 
Ich wünsch euch ne tolle Tour - geniesst die Zeit und kommt gesund und munter wieder!
 
Auf! Und kommt heil zurück.
 
Viel Erfolg einen schönen Urlaub
und schwarze immer schön unten lassen

falls ihr die D297b in eurer Planung habt , schmeisst sie raus !
 
Auch von Elli und mir die besten Reisewünsche,
Das wird bestimmt toll!
Ich wünschte ich könnte dabei sein, denn ihr fahrt für mich durch
Die schönsten Gegenden der Welt ;)
 
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Da wird man ja fast neidisch aber ich gönne es Dir.
Genieß es und vor allem ohne Zwischenfälle.
 
Tag 1

Der Wecker klingelt um 6:00. Aufstehen, da Koffer und Rolltasche schon gepackt sind, gibt es heute Morgen keinen Stress.
Um 7:15 geht es los, erst einmal auf die Autobahn, 620km wollen heute geschafft werden.

Nach 70km verlassen wir die BAB und fahren über kleinen Nebenstraßen durch das Bergische Richtung Köln.
Nach dem Frühstück in einer kleinen Bäckerei in irgendeinem ......rath schwenken wir Richtung Koblenz, dort geht es wieder auf die Autobahn.

Bislang ist das Wetter nicht berauschend aber es wenigstens trocken.
Durch den Pfälzerwald fahren wir wieder auf kleinen Landstraßen.
Es ist immer wieder erstaunlich was es doch für schöne Gegenden in Deutschland gibt.

Leider versucht man unseren Fahrspaß durch irgendwelche Schilder einzuschränken. Fahrverbot an Sam-, Sonn- und Feuertagen für Motorräder, und das mitten im Wald ohne Umleitungsempfehlung.
Als Ortsfremder ignoriere ich sowas, schließlich sind wir auf der Durchreise.

Kurz nach dem wir das Hambacher Schloss passiert haben, geht es wieder die A65 Richtung Karlsruhe.
Da die Autobahn immer voller wird, verlassen wir sie vor Karlsruhe und machen einen Schwenker durch Frankreich, schon mal zum Eingewöhnen.

Der Blick Richtung Süden verheißt nichts Gutes. Der Himmel wird immer dunkler. Es ist nur eine Frage der Zeit bis es regnet und der Regen kommt eher als erwartet. Als wir in Baden-Baden auf die A5 auffahren Reget es schon recht heftig Aber das ganze steigert sich zu einem wahren Wolkenbruch.

Keine Ahnung warum, obwohl für LKW ein Wochenendfahrverbot herrscht, ist die linke Spur voll von denen. Auf der mittleren Spur fahren die Übervorsichtigen mit Tempo 85km/h und ganz links geht es recht zügig voran. So bei Tempo 130 entfaltet die Desierto ihren optimalen Schutz. Der Regen geht über einen hinweg.

Etwa 30km vor Freiburg ist die Regenfront durchfahren und es zeigt sich sogar die Sonne.

In der Ferne könnte man die Gipfel des Schwarzwaldes erkennen. Leider sind diese in Wolken verhüllt. Das verheißt nichts Gutes. Denn da müssen wir rüber.

Durch Freiburg geht die Fahrt Richtung Schau ins Land (ok auch an s.o. verboten) aber wer stellt sich schon bei so einem Wetter an die Straße und kontrolliert.

Von Schau ins Land haben wir auch nicht viel gesehen, die Sichtweite tendierte teilweise gegen 10m.vDie Temperatur sank auf unter 10°C und geregnet hat es auch noch.
Irgendwie kommt mir das bekannt vor, bei unserem Forumstreffen im Schwarzwald war es ähnlich.

Um 18:00 erreichten wir unsere Unterkunft Haus Hotzenwald in Wehrhalden.

Unser Moped findet einen Platz in der Garage, und wir sind froh endlich das Ziel erreicht zu haben.

Wir haben Hunger und Durst, in der Nachbarschaft gibt es noch den Werhaldener Hof, die machen zwar momentan nur Abendessen für ihre eigenen Hotel Gäste, aber mal freundlich nachfragen kann ja nicht schaden.
Man hatte ein Einsehen mit uns, und so beenden wir den langen Tag mit einem Hirsch-Gulasch und einem Kaninchenbraten. Dazu für jeden zwei kleine Bier.

Dann fallen wir erschöpft ins Bett.

Morgen geht es weiter ……
 
Tag 2

Da wir ein Zimmer mit Dachfenster hatten, bekamen wir die Intensität des Regens live mit. Gab es da nicht mal so ein Lied …. Regentropfen die an mein Fenster tropfen … Fenster ist ja ok aber Visier geht gar nicht.

Irgendwann muss es dann aber aufgehört haben, denn als wir aufwachten war es still,
Ein Blick aus dem Fenster offenbarte uns zwei Dinge.
Erstens, heute Nacht sind nicht die Vandalen eingefallen sondern neue Gäste, den der Trailer mit den beiden Motorrädern stand da gestern noch nicht.
Die für uns wichtigere Sache, es hat wirklich aufgehört zu regnen es liegen nur noch tiefe Wolken im Tal. Das muss aber in den Bergen nichts bedeuten, im Nachbar Tal kann schon die Sonne scheinen.

Schnell sind alle sieben Sachen gepackt. Um acht nehmen wir am Frühstückstisch Platz und lassen es uns schmecken. Eine Stunde später sitzen wir schon auf dem Motorrad und fahren in Richtung Lörrach.
Es war mal wieder schön hier genächtigt zu haben, die Unterkunft ist mit kleinen Einschränkungen zu empfehlen.

Der heutige Tag wird mehrere Herausforderungen bereithalten.
Die erste umgehen wir geschickt, in dem wir kurz vor der Grenze den Tank noch einmal mit Sprit füllen. So sollten wir die geplanten 330km schaffen, ohne in Frankreich am Sonntag eine Automatentankstelle benutzen zu müssen.

Die Fahrt führt uns durch das französische Jura ein Gebirge deren Gipfel die 1500m erreichen. Je weiter wir in den Süden kommen umso öfter zeigt sich die Sonne zwischen den Wolken, die Temperatur steigt aber nicht über 14°C und der Wind bläst uns heftig entgegen.

Ein kleines Stück wollen wir durch die Schweiz, denn dort habe ich bei der Routenplanung, eine schöne Wegstrecke entdeckt.
Das queren der Schweiz ist die zweite Aufgabe dieses Tages. Auf Grund der scharfen Strafen bei Geschwindigkeitsüberschreitungen halten wir uns strickt an die Vorgaben, umso eine jahrelange Inhaftierung zu vermeiden.
Die Dörfer in der Schweiz sehen alle ein bisschen feiner aus, als die auf der anderen Seite der Grenze.

An einer Abzweigung verbieten zwei Barken das Durchfahren in unsere Richtung. Da eine Lücke für Motorräder besteht tasten wir uns vorsichtig vor. Nach einigen Metern kommen uns zwei Kleinbusse entgegen. Ein kurzes Gespräch in einer Sprache die mir vollkommen unverständlich war, muss wohl französisch mit Schweizer Dialekt gewesen sein, hinterließ bei uns aber so viel das hier ein Durchkommen unmöglich wäre.
Ok dann in die andere Richtung. Wer schon mal im Gebirge eine andere Abzweigung, als die geplante, genommen hat weiß das dies kilometerweite Umwege bedeuten kann. Das würde Aufgabe eins wieder akut werden lassen.
Wenig später kommen wir an einen Parkplatz vorbei, hier sammeln die Kleinbusse ihre Fahrgäste auf und bringen sie die Straße hinauf die für uns verboten war.

Unser Navi beharrt darauf, daß wir wenden sollen, kein gutes Zeichen. Wir ignorieren die Anweisung und folgen der Straße hinab ins Tal. Nach einigen Kilometern routet das Navi eine neue Strecke. Na also geht doch. Der Weg wird auch nur minimal länger. 15km, na geht doch. Im nächsten Dorf sollen wir nach rechts abbiegen. Die Straße schlängelt sich durch das Dorf und endet auf einem Wirtschaftsweg. Als sich nach einigen Kilometern in der Mitte der des Weges Grasbüschel zeigen wird mir klar, daß hier nicht viel Verkehr vorbeikommt. Kurz danach verschwindet der Asphalt komplett und es geht auf Schotter weiter. Ich entsinne mich, daß im Navi unbefestigte Straßen auf erlaubt steht. Wir sollen dem Weg noch 5km folgen und dann links abbiegen. Der Schotterweg führt geradewegs in den Wald. Dort ist dann auch der Schotter zu ende. Es geht auf Waldboden weiter, leider auch noch bergan. Nach einer Kehre gebe ich zu viel Gas und die Karre stellt sich quer. Das wir nicht stürzen hat weniger mit Können als mit Glück zu tun. Also konzentrieren und weiter. Nach einiger Zeit kommen wir wieder auf eine befestigte Straße. Nun ist erst einmal eine Pause angesagt. Währnend wir pausieren, fährt ein Sportwagen nach dem anderen an uns vorbei. Die ganze Palette an Fabrikaten ist zu bestaunen. Nach ein paar Minuten setzen wir auch unsere Fahrt fort. Im nächsten Ort ist Party angesagt, auf einer Wiese stehen dutzende von Autos darunter sehr viele Sportwagen. So langsam dämmert mir warum die Straße gesperrt war, hier findet heute ein Bergrennen statt.

Für uns geht es in die andere Richtung weiter. Auf einer Hochebene geht es in weiten Kurven dem Ziel entgegen. Kurz vor Morez verlassen wir das Hochplateau und winden uns auf engen Serpentinen hinab ins Tal. Beeindruckend sind die Aquädukte auf denen die Eisenbahn das Tal kreuzt. Von nun ab fahren wir durch ein erschlossenes Tal mit vielen Tempo 30 Zonen und noch mehr Verkehr, man kommt kaum vorwärts.
Auf dem Weg zu unserer Unterkunft in Oyonnax sehen wir das goldene M. Was soll es, gehen wir halt hier französisch Essen. Die Idee entpuppt sich als weniger gut, ich habe schon in Deutschland Probleme in dem Laden was zu bestellen. Man kann mich noch so gut vorbereiten, irgendeine Nachfrage kommt bestimmt. Die junge Dame nimmt es aber mit Humor und nach einigem hin und her haben wir unser Essen. Fast wie bestellt.

Nach dem Essen legen wir noch 2km zu unserer Unterkunft zurück. Dort werden wir schon von der Besitzerin erwartet….

Heute haben wir 330km zurückgelegt.

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noch Tag 2 und Tag 3

Unsere Unterkunft befindet sich in einer Seitenstraße von außen nicht als eine Herberge erkennbar. Glücklicherweise öffnet sich eine Hofeinfahrt und wir werden herein gewunken. Wir befinden uns in einem großen Garten.

Die Begrüßung ist sehr herzlich, man hat das Gefühl angekommen zu sein. Leider verstehen wir höchstens 5% von dem was wir hören. Soviel verstehen wir aber, wie war die Reise wo kommen wir her wo geht es hin. Mit unseren paar Brocken Französisch und der Körpersprache beantworten wir die Fragen. Als hilfreich erweist sich auch unser Sclauphone.

Man führt uns zu unserem Zimmer, naja Zimmer würde ich es nicht nennen, aber seht selbst.
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Nach dem alles abgeladen war, genehmigten wir uns zur Ankunft eine Flasche Bordeaux und genießen dabei die Abendsonne.
Als es kühler wird, man merkt dann ganz schnell, daß man sich auf fast 1000m Höhe befindet, ziehen wir uns auf unser Zimmer zurück. Es ist schon 21 Uhr als wir das Licht löschen

Um 8Uhr beginnt der neue Tag. Wir packen unsere sieben Sachen zusammen und ziehen uns an. Im Erdgeschoss wartet ein großer gedeckter Tisch auf uns. Von einem spartanischen Frühstück kann keine Rede sein. Mit den Gastgebern und später auch noch einem älteren französischen Rentnerpaar genießen wir das Frühstück. Eine Kommunikation kommt auch irgendwie wieder zustande. Leider müssen wir uns dann aber verabschieden, wir wollen weiter.

Gerne wären wir noch ein paar Tage hier geblieben. Die Gegend bietet viele schöne Straßen zum Motorradfahren und wir hätten an unserem französisch arbeiten können, in so einer Umgebung geht das wie von selbst.
Die Verabschiedung ist genau so herzlich wie die Begrüßung, leider müssen wir weiter.

Unser nächstes Ziel wartet auf uns, das Vercors mit seinen atemberaubenden Straßen. Vorher müssen wir aber noch tanken. Trotz Automatentankstelle klappt das auf Anhieb.

Fortsetzung folgt….
 
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und weiter mit Tag 3

Wir fahren auf einer kurvigen Straße hinab in ein Seitental der Rhone.
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In der Ferne können wir die Ausläufer der Alpen sehen.
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Bis Grenoble sind es auch nur noch 75km. Aber da wollen wir ja nicht hin. Irgendwann erreichen wir die Rhone und überqueren sie. Das Vercors ist in der Ferne schon zu erkennen. Die schroffen Wände lassen uns daran zweifeln, daß es dort hinauf Straßen gibt. Aber genau auf diese Wege haben wir es abgesehen. Den sogenannten Galleriestraßen sind unser heutiges Ziel. Am Fuße der Berge angekommen schraubt sich die Piste langsam in engen Kurven hinauf.
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Wir durchfahren einen Tunnel und sind in einer anderen Welt. Wieviel Mühe und Schweiß hat es wohl gekostet solche Straßen zu bauen nur um ein Hochtal zu erschließen. Die Straße ist förmlich in den Felsen hinein gesprengt worden. P1080536.JPG

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Einige Stellen sind heute nicht mehr befahrbar und durch Tunnel ersetzt worden.
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Wir haben Glück das, dort heute wenig Verkehr herrscht, und die Franzosen Motorradfahrern gerne Platz machen. Dann erreicht man plötzlich eine Hochebene und die Straße zieht in weiten Bögen ihre Bahn. So kann man die erlaubten 90km/h richtig genießen und ein paar Kilometer zurücklegen.
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Dann endet die Strecke wieder an einem Felsabsatz und es geht auf engen Kehren weiter.

Die letzten Kilometer im Tal ziehen sich dann doch, man merkt das so ein Tag doch an den Kräften zehrt. Als wir das gebuchte Hotel erreichen sind wir froh vom Motorrad steigen zu dürfen.
Die Unterkunft ähnelt einem amerikanischen Motel.
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Von der Größe des Zimmers kommt es nicht annähernd an die vorherige Unterkunft heran.
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Aber es geht noch kleiner wie wir feststellen werden.....
 

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Hi Markus & Nicole,

da habt Ihr ja noch eine schöne Tour durch das Vercors mit integriert. Bild 5 dürfte ja der Combe Laval sein und Bild 6 Canyon Des Ecouges. Seid Ihr da mal durchgelaufen?
Einfach traumhaft. Sieht man auch in unserem Video Schweiz + Frankreich 2015 Teil 4 http://vanmel.npage.de/schweiz-frankreich-2015.html.
Euch auf jedenfalls viel Spaß in den Pyrenäen. Erlebt viele tolle Strecken und kommt gesund zurück.
PS. habe mir jetzt noch den Blaupunkt Travelpilot 43 LMU für 199,- € inkl. Ladeschale gekauft und bin begeistert. Ist halt iGo bassierent, das musste ja was sein ;)
 
Sorry,
genau den habe ich auch gekauft. Der heisst ja auch Motopilot und hat auch schon seinen ersten, richtig häftigen wasserdichten Einsatz am letzten Wochenende hinter sich :(
 
und es ist immer wieder verblüffend wie man trotz der Geschwindigkeitsbegrenzung in Frankreich meistens schneller von A nach B kommt wie in Deutschland.
 
Tag 4

Um 8:00 ist aufstehen angesagt, denn wir wollen zeitig los. Das heutige Ziel ist der Oberlauf der Tarn. Auf dem Weg dorthin wollen wir noch das Tal der Ardeche durchfahren.
Schnell sind unsere sieben Sachen in den Koffern und der Rolltasche verstaut, alles hat inzwischen seinen Platz,
Nach dem Blick auf das Frühstücksbuffet, beschließen wir unterwegs etwas einzukaufen und unterwegs ein Picknick zu machen.
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Die Einkäufe und Tanken sind schnell erledigt. Von Privas windet sich die Straße immer weiter in den Süden.
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Irgendwann überqueren wir das erste mal die Ardeche.
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Das wir unserem heutigen Zwischenziel näher kommen, erkennen wir am zunehmenden Verkehr. Besonders die Wohnmobile machen sich auf der Straße recht breit. In Valon Pont D’arc ist dann das Verkehrschaos komplett. Wir schlängeln uns soweit es mit den Koffern geht, durch den Verkehr. Wirklich Spaß macht das nicht. Dann endlich reihen wir uns in die Schlange der Fahrzeuge ein, die das Tal der Ardeche durch fahren wollen. Wie an einer Perlenschnur zieht die Karawane dahin. Man muß aufpassen wie ein Luchs, denn beim Auftauchen eines Fotomotives wird ohne Rücksicht auf die Nachfolgenden gebremst.

Dann endlich erreichen wir den bekannten Steinbogen. Ok es ist ein Arch durch den Wasser fließt. Aber das man so einen Hype darum macht, können wir nicht verstehen, allerdings haben wir auch schon an anderen Stellen der Welt solche Bögen bewundern dürfen. Daher sparen wir uns ein Foto von diesem Punkt, denn davon gibt es genug.

Nach dem Arch wird der Verkehr merklich weniger, an einer schönen Stelle weit oberhalb der Ardeche können wir dann in aller Ruhe unser Frühstück genießen.
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Weit oberhalb des Fluß folgt die Straße der Schlucht in weiten und engen Kurven. Immer wieder gibt es Aussichtspunkte die einem einen imposanten Blick in die Schlucht gewähren.
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Nach vielen schönen Kilometern erreichen wir Saint-Martin-d'Ardèche und damit den Ausgang der Schlucht. Nun gilt es die Chevennen zu durchqueren. In einem weiten Bogen führt unsere Route nach Westen dem nächsten Ziel entgegen. Die Kurven Radien stimmen und wir legen in kurzer Zeit etliche Kilometer zurück. Für Abwechslung sorgt eine kleine Etappe quer über einen Gebirgsrücken. Auf der Karte sah es so aus das es als ob es machbar wäre.
Wir zeigen von der Hauptstraße ab und durchfahren ein winziges Dorf. Wenn das Navi nicht steif und fest behaupten würde das wir auf Strecke wären, würde ich an dieser Stelle umkehren. Am Ende des Dorfs gibt es wirklich einen kleinen Weg dem wir folgen können. Auf schlechtem Asphalt windet sich der Pfad nach oben. Die Spitzkehren haben es wirklich in sich, aber wir mögen solche Strecken. Man bleibt fast stehen, um dann das Motorrad mit einem kurzen Ruck am Gas wieder zu beschleunigen. Wirklich abkürzen kann man die Route durch solche Einlagen nicht, aber es macht uns Spaß. Kurz bevor wir wieder auf die Hauptstraße kommen, entdecken wir in einem Dorf eine Gaststätte. Es stehen einige Fahr-, und Motorräder vor der Tür. Der Laden ist wirklich gut besucht. Wahrscheinlich liegt es an der einfachen Speisekarte 14.90€ für ein Menü des Tages mit einem 1/4 l Wein. Erstaunlicherweise steht auf jedem Tisch eine Karaffe mit Wein und das um 14:45. Die Einheimischen halten es mit dem Wein so wie die Bayern es mit dem Bier. Wir bleiben lieber bei einer Cola.
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So gestärkt setzen wir unsere Fahrt fort. Kurve reiht sich an Kurve und wir haben die Straße fast für uns allein. Wir überqueren den Col de Portes,
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30km vor unserem Tagesziel überfahren wir das erste Mal die Tarn. Jenen Fluss dem wir morgen den halben Tag folgen werden.
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Unsere Unterkunft in Florac ist schnell gefunden. In einem Park ähnlichen Gelände befindet sich das Hotel. Es hat bestimmt schon einmal bessere Zeiten gesehen. Schnell sind alle Formalitäten erledigt und wir haben die Schlüssel in der Hand. Als wir die Tür öffnen glauben wir in einem Vorraum zu stehen, aber bei genauerem hinsehen stellt es sich als das ganze Zimmer da.
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Schnell verbreiten wir das übliche Chaos. Alle Steckdosen werden mit Ladegeräten belegt, und die Motorradsachen zum Lüften auf Stühle und Haken verteilt.
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Nach dem Duschen ziehen wir uns um und wollen die Stadt erkunden. Dabei entdeckten wir einen schönen Marktplatz mit einer Pizzeria, mutig geworden trauen wir uns an eine Bestellung, bei Pizza kann ja nicht viel schief gehen. In der Tat alles klappte hervorragend. Wir bekamen die gewünschten Gerichte nebst Wein und es schmeckte wirklich gut.

Danach streiften wir noch ein wenig durch die Stadt, bevor wir unsere Kajüte für die Nacht aufsuchten.

zurückgelegte Strecke 250km
 
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Tag 5

Wie jeden Morgen stehen wir so gegen 7:00 auf. Der heutige Tag wird wieder lang werden und außerdem steigen die Temperaturen mit jedem Kilometer den man weiter in den Süden kommt. So das man gerne den kühlen Vormittag nutzt, um ein paar Kilometer zurück zu legen. Da uns das gestrige Picknick gefallen hat, und uns die Auswahl am Frühstücks Büfett auch nicht vom Hocker reißt beschließen wir wieder unterwegs zu Frühstücken. Kurz hinter Florac stößt unsere Route auf das Tal der Tarn. Die Straße schlängelt sich oberhalb des Flusses durch die Schlucht. Immer wieder kann man kleine Ortschaften bewundern die wie Schwalbennester an den Hängen kleben.
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Man fragt sich was die Beweggründe gewesen sind, sich an so unwirklichen Orten niederzulassen. In St. Marlen überqueren wir die Tarn, die spektakuläre Auffahrt auf er anderen Flussseite wollen wir uns nicht entgehen lassen.
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Die Straße windet sich in engen Kehren auf ein Hochplateau hinauf. Dort angekommen wenden wir und fahren die gleiche Strecke wieder hinab. Bis zu einem Punkt den wir auf der Auffahrt entdeckt hatten, dort wollen wir Frühstücken. Hoch über dem Ort genießen wir die Aussicht.
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Wieder unten im Städtchen angekommen entdecken wir eine geparkte AfricanTwin, das ist die Gelegenheit beide Motorräder mal Vis-à-vis (oh ich kann französisch) zu vergleichen. Irgendwie gefällt uns die 800er besser. Sie hat Ecken und Kanten und sieht nicht so glatt gelutscht aus.
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Wir folgen dann wieder der Tarn. Ein Foto von dem Château auf der linken Seite verpassen wir leider, denn kurz vorher konnten wir einen Milchlaster überholen und den möchte ich nicht schon wieder vor mir haben. Irgendwann wird dann das Tal breiter und die Tarn verliert durch Staustufen ihre Wildheit.
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Nach einigen Kilometern verlassen wir die Tarn endgültig. In weiten Bögen durchfahren wir eine fruchtbare Ebene. Hier kann man Zeit aufholen, es herrscht kaum Verkehr und die Straßen haben einen guten Grip.
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Kurz vor unserem Tagesziel entdecken wir rechts von uns Schiffsaufbauten. Irgendwie rechnet man hier mit allem aber nicht unbedingt mit Schiffen. Wir fahren bei der nächsten Gelegenheit eine kleine Anhöhe, die sich als Deich entpuppt, hinauf. Wir stehen vor einem schmalen Kanal. Etwa 50m entfernt befindet sich eine Schleuse. Ich erinnere mich daran einmal einen Bericht über einen Kanal gesehen zu haben der das Mittelmeer mit dem Atlantik verbindet.
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Wir haben durch Zufall den Canal du Midi entdeckt. Da wir sowieso noch eine Pause machen wollten beobachten wir den Vorgang des Schleusens.
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Auf so einem Schiff Frankreich zu durchqueren hat bestimmt auch etwas. Man entdeckt die Langsamkeit des Lebens.
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Von hier sind es nur noch wenige Kilometer bis zu unserer Unterkunft. Heute darf unser Motorrad einmal standesgemäß nächtigen. Der Besitzer unserer Unterkunft betreibt nebenbei noch eine Werkstatt für Honda Gold Wing. In dieser kleinen Werkstatt, Verkaufsraum bleibt unser Motorrad heute Nacht stehen. Die Werkstatt ist wirklich gut ausgestattet, selbst eine Reifen Aufzieh- Wuchtmaschine ist vorhanden.

Unser Zimmer ist nicht weniger gut ausgestattet. So einen Standard hätte man bei einem Blick von außen nicht erwartet.
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Selbst die Lage direkt an der Straße bekommt man bei geschlossenem Fenster nicht mit. Eine Klimaanlage sorgt dann für die richtige Temperatur. Unser Abendessen besteht aus den Resten des Picknicks und einer Flasche Bordeaux. Irgendwie kann man es in Frankreich aushalten. Irgendwann fallen wir erschöpft ins Bett.

gefahrene Kilometer xxx
 
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Boah - da will ich auch hin.........
.............aber auf dem Canal war ich schon - mit Boot - als Kind - da war einem Entschleunigung noch kein Begriff. Aber aus heutiger Erfahrung auf MVP-Seen und -Kanälen und auf der Spree kann ich das sehr empfehlen. Allerdings nur mit einem erfahrernen Skipper am Steuer, dann ist es Entspannung pur. Nachher bei 30 km/h im Auto sagst Du schon: "Hey, nicht so schnell im Dorf !!"

Ihr macht einem die Urlaubsentscheidung echt schwer. Für nächstes Jahr war die Insel auf dem groben Plan. Jetzt überlege ich, ob ich Andreas nicht doch noch mal die Pyrenäen schmackhaft mache. Sind so tolle Bilder von so schöner Gegend. Mmmmhhh - träum ------

LG Sylvia
 
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