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Saisonstart - von den Fehlern der Anderen lernen

Mr_Wolf

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2009
Servus zusammen,

jeder von uns hat sie schon mal gehabt - die Fahrsituation, nach der man sich verdutzt gefragt hat, wie man da heil rausgekommen ist, oder?
Ich persönlich bis ja der festen Überzeugung, dass selbst dann, wenn eigentlich glasklar scheint, dass die Situation massivst durch einen anderen Verkehrteilnehmer verschuldet wurde, man selbst als Motorradfahrer doch immer auch einen gewaltigen Teil dazu hätte beitragen können, die Gefahr zu vermeiden.
Also, lasst doch mal hören, was Ihr so für Momente hattet, an die Ihr immer wieder zurückdenkt, wenn Ihr an die jeweilige Stelle an der es passiert ist (oder eine, die der ähnlich ist) kommt. Vielleicht können wir ja damit von uns gegenseitig lernen und gefährliche Begegnungen jetzt am Saisonstart und später gleich von vornherein vermeiden, anstatt sie erst einmal live miterleben zu müssen.

Ich fange mal mit meinen zwei Erleuchtungen an:
1. Stammstrecke im Freisinger Hinterland, schöne 80er bis 100er Kurven, normalerweise kaum Verkehr. In einer der schlecht einsehbaren Rechtskurven kommt mir dann tatsächlich ein Auto auf meiner Spur entgegen - im Rückwärtsgang...
Nachdem mir in der ersten Schreckbremsung das Hinterrad durchgegangen ist, was ich aber glücklicherweise wieder einfangen konnte, bin ich dann irgendwie zwischen dem irren Rückwärtsfahrer und dem Gegenverkehr mit jeweils gefühlten 5cm Platz zu den Rückspiegeln durchgekommen.
Seit dem (und das ist schon Jahre her) bin ich echt in jeder schlecht einsehbaren Rechtskurve immer in voller Alarmbereitschaft und rechne fest mit auf dem Boden liegenden Steinen, Baumstämmen, liegengebliebenen Fahrzeugen oder Irren im Rückwärtsgang.

2. Urlaub in der Lombardei. Ich weiß nicht mehr genau welche Straße es war, sie ging aber schön schlängelnd über einen bewaldeten Hügel. An einer Baustelle wurde der Verkehr einspurig und mit einer Ampelschaltung der Verkehr abwechselnd auf die eine Spur geführt. Nicht unüblich, dass sich die Motorradfahrer nach vorne an die Ampel stellen - so auch wir. Als es grün wurde, ging es schön vorne weg - mit der Gewissheit, dass man mit keinem Gegenverkehr rechnen muss, weil die ja auf der anderen Seite an der roten Ampel stehen. - Nicht so in der Lombardei...
Hinter einer Linkskurve stand dann irgendwann mal die Ampelschlange der Gegenfahrtrichtung, aber nicht brav hintereinander, sondern da gab es tatsächlich einen Autofahrer, der meinte, die Warteschlange überholen zu müssen - offensichtlich um sich nach vorne zu drängeln. Mein Ausweg war in diesem Fall der spärliche Platz zwischen dem entgegenkommenden Fahrzeug und der Kante zu dem bewaldeten Abhang.
Mein Fazit daraus zur Gefahrenvermeidung: Mache einen großen Bogen um die Lombardei :) Ne, Scherz beiseite - zumindest denke ich bei jeder Baustellenampel immer wieder an diese Situation und mache mir bewusst, dass auch die größte Gewissheit mit Gewissheit ungewiss ist.

So, jetzt seid Ihr dran. Lasst mal hören.

Gruß
Kai
 
Ist recht einfach erzählt:
kurz nach der Führerscheinprüfung eine der ersten scharfen Rechtskurven im Stadtverkehr (90 Grad) genommen.
Nicht eng genug rum und quer vor dem glücklicherweise bremsbereiten Auto von rechts zum stehen gekommen.
Rückwärtsrangiert, mich nett beim Autofahrer entschuldigt und weiter.........

Das hat mich geprägt, JEDE Rechtskurve ordentlich zu fahren, ob 90-Grad-Stadt oder Serpentine in den Bergen.
An den Linkskurven muss ich auch heute noch arbeiten, dass ich da schön rechts bleibe.
Aber ich wünsche mir dazu kein Hilfserlebnis :)

LG Sylvia
 
Ich erweitere das Thema mal um den Punkt "Fehler anderer voraussehen"!

Vor Jahren für ich durch einen größeren Ort in Lothringen. Es war ordentlich Betrieb und in einiger Entfernung vor mir war eine Einmündung mit Stopschild, an der ein Auto stand und nach links abbiegen wollte und auch blickte. Aus der Sicht des Autofahrers von rechts war eine Lücke im Verkehr nach einer kleineren Kolonne. Ich war der einzige, der aus der anderen Richtung kam. Ich habe mir angewöhnt, in solchen Situationen Blickkontakt zu suchen. Aber da kam nix. Der Fahrer war so fixiert auf die sich auftuende Lücke, dass er in keinster Weise den Kopf drehte. Also: Bremsen bis Stillstand! Ich stand so also einen kurzen Moment auf der Vorfahrtstraße und dann schoss der Wartende schon vor mir vorbei. Der Kopf des Fahrers flog rum, die Augen weiteten sich, Reifen quietschten... Er stand quer vor mir, kreidebleich. Schließlich stieg er aus, entschuldigte sich vielmals. Er hätte mich nicht gesehen. Ich erwiderte, dass ich das gemerkt hätte. Wäre ich in Gedanken gewesen... Gut ich hätte hupen können. Aber da ich schon mal stand, wollte ich mir das blöde Gesicht nicht entgehen lassen, vor allem weil hinter mir keiner war.

Fazit: Eigene Fehler sind die eine Sache, die Fehler anderer...
 
Entgegenkommenden Motorradgruppen haben mir eingeschärft, wie wichtig es ist, ganz rechts zu fahren. Meist fährt der schwächste Fahrer zum Schluß und der, der weiß wo die Reise hin geht vorne weg. Das führt dazu, dass mindestens der Gruppenletzte kurvenschneidend einen Schlenker macht, wenn er den Gegenverkehr (huch) sieht.
 
Meist fährt der schwächste Fahrer zum Schluß und der, der weiß wo die Reise hin geht vorne weg.
Das ist falsch! der schwächste Fahrer gehört hinter dem der weiß wo die Reise hin geht.
Nach Hinten gehört ein erfahrener Fahrer,der in der Lage ist den Abstand,der durch den Ziehharmonikaeffekt entsteht, wieder aufzuholen.
Denn der fährt die meiste Zeit schneller als die Polizei erlaubt.
 
Natürlich ist das falsch, kommt aber zu oft vor und dann passiert genau das, was der Räuber sagt.
 
Noch was: Viele Fahrer "checken" zum Saisonstart ihr Moped. Kette wird geschmiert, Batterie wird geladen, Ölstand geprüft etc.

Leider sind immer wieder Motorräder mit einer vergrößerten Reifenaufstandsfläche unterwegs. Sprich: Der Reifendruck ist deutlich zu gering. Liegt wohl oft daran, dass gerade kein Prüf- und/oder Füllgerät zur Hand ist ("wird schon passen...") oder es tritt eine Temporärdemenz auf ("ach sooo, Reifendruck, stimmt, da war was...")

Tipp: sinnvolle Checkliste anlegen

Und Thema Ölcheck: Ein Kumpel sagte mir mal, er müsse den Ölstand nicht checken, weil er ihn beim Einmotten gecheckt habe und wo soll das Öl denn hin. Nun ja, und genau da hat er auch den Sprithahn nicht geschlossen...

Merksatz: Alle Fehler die gemacht werden können, werden auch gemacht werden!
:Facepalm:
 
Und noch was: An der Tanke stand mal vor mir ein Ducatisti - ohne Kennzeichen! An der Kasse hab' ich ihn darauf angesprochen. Der ist schlagartig blass geworden! Hintergrund: Er hatte wohl mehrere Gefährte und das Moped seiner Wahl wollte partout nicht anspringen. Deshalb griff er sich das nächstbeste Krad. Leider hatte er vergessen, dass er nur ein Moped über Winter angemeldet gelassen hat...
 
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