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SoloTour 2010 ein Reisebericht

Klaus

Der Chef
Admin
Registriert
1 September 2013
Beiträge
3.664
Punkte Reaktionen
1.484
Punkte
583
Ort
Recklinghausen
Website
www.junkert-optometrie.de
Modell
  1. Honda AfricaTwin
Modelljahr
2020
Wie jedes Jahr hat mir die „beste Sozia von allen“ mal wieder eine Woche Sonderurlaub gegeben
Und so hab ich eine schöne Tour an 7 1/2 Tagen durch 7 Länder mit meiner heiß geliebten F800Gs
(„Queeny“) gemacht.
An der Planung haben mir die lieben Forumsmitglieder „Peter GS“; „Der Bär“; „Rabat“; „themanwho“
„ Benno“ und „Teneretreiber“ mit Tipps und Rat geholfen. Ihnen nochmals vielen Dank.

Aber wie so oft im Leben kam es 1.) anders und 2.) als man denkt und so lief die Tour nur teilweise
wie geplant. Aber nun erstmal von Anfang an:

Samstag 30.05.10 es ist 15,30 Uhr und ich hab endlich meinen letzten Kunden versorgt, nichts wie
rein in meine neue IXS Kombi, die alten Daytona Schlappen an das steife Mützchen auf, „Queeny“
wartet schon fertig bepackt hinter meinem Betrieb. Schnell noch den Mitarbeitern, die noch ne Stunde
bleiben müssen, zugewinkt und „die beste Sozia von allen“ geküsst und los. Eine Woche Moped
fahren, Mensch was brauchst du mehr zum Glück?
Nach 1,5 Std, A 2 – B 236 A 44 bin ich endlich hinter Kassel von der Dosenbahn runter.
Endlich Landstrasse, aber trotz sorgfältiger Planung und neusten Garminkarten fand ich mich nach
einigen Umleitungen und Sperrungen plötzlich auf der A 4 wieder, wobei mein Zumo der Ansicht war
dass ich mich auf einer Querfeldein Tour befinde den es weigerte sich strikt mir hier überhaupt eine
Straße anzuzeigen und die TKC 80 fanden den nagelneuen Asphalt auch nicht sonderlich spannend.
Nach ca. 30Km ist es mir dann endlich gelungen die ursprüngliche Route wiederzufinden und so
landete ich so gegen 19,30 Uhr in dem kleinen Städtchen Schnepfenthal.
Zeit zum übernachten! Schnell war das Hotel Landgraf gefunden oder besser gesagt das Gebäude,
denn das Hotel gab es nicht mehr, alles war leer und voller Unkraut.
Irgendwie muss ein vorbeifahrender Pritschenwagenfahrer meinen etwas irritierten Gesichtsausdruck
mit bekommen haben und setzte zurück. Ein ehemaliger Bochumer und Motorradfahrer fragte mich
ob er helfen könne und nach einem kurzen Gespräch, über die F800Gs und seine Motorraderfahrungen
Brasilien, führte er mich zu Landhotel Tanne, das übrigens etwas außerhalb genau neben meiner
geplanten Route lag.
Ein einfaches aber nettes Zimmer mit Dusche und Fernseher für 26,--€ war noch frei. Das Abendessen
mit Spanferkel, Böhmischen Knödeln und Sauerkraut für 8,90€ und ein 0,4l sehr gutes einheimisches
Bier für 1,80€ bescherten mir einen preiswerten und genussreichen Regenabend.

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Sonntag 31.05.10 Nach einem sehr guten Frühstück mit freundlicher Bedienung ist das Zimmer
schnell bezahlt und auch das Motorrad beladen. Das war aber nett, denk ich und verlasse den Ort
Schnepfenthal mit dem Vorsatz nochmal wieder zu kommen.
Schön geschwungene Straßen in einer Mittelgebirgslandschaft führen mich über Schmalkalden,
Ilmenau, Saalfeld zu den Talsperren Hohenwarte und Bleiloch. Mein Motorradherz jubelt, es ist echt
schön hier in Thüringen und eigentlich ist es eine Sünde, nicht länger zu bleiben.
Aber ich wollte ja unbedingt die große Runde. Also, bei sich immer mehr zuzeihenden Himmel weiter
über Schilbach zur Talsperre Pirk und bei Klingenthal über die Grenze in die Tschechei in Richtung
Karlsbad (Karlovy Vary). Aber duzende von Umleitungen durch eine industriegeprägte Landschaft
bringen mich zu dem Endschluss umzukehren und auf Karlsbad zu verzichten.
So gegen 11,30 Uhr bin ich dann in Marienbad (Marianske Lazne) . Eine einzige Pracht im Jugendstiel,
man hat das Gefühl der Kaiser ist hier erst gestern abgereist. Der ganze Ort ist um einen
wunderschönen Park gebaut und strahlt den Wohlstand vergangener Tage, mit einem Schuss
Snobismus von heute, aus. Lange bleibe ich aber nicht, meine Motorradsucht treibt mich weiter über
Tachov, Domazlice in Richtung Böhmerwald mit dem Ziel „Restaurant Gustav Hones“. Immer wieder
regnet es ein bisschen aber das schreckt mich nicht (noch nicht), dafür war das unterwegs sein, viel
zu schön! Bei der Routenplanung daheim hab ich es mir, zwischen Domazlice und dem „Restaurant
Gustav Hones“, mit dem MapSource Programm einfach gemacht und den Rechner den kürzesten
legalen Weg ermitteln lassen, mit der Hoffnung auf ein bisschen Offroad. Diese Hoffnung sollte sich
erfüllen.
Das Zumo lenkte mich in immer kleiner werdende Strassen bis es nur noch ein geteerter Bauernweg
war dieser ging dann in zwei Treckerspuren über. Übermütig hüpfte ich über die Grasmitte von einer
Reifenspur in die andere. Klasse das machte einen Höllenspaß. Langsam schlängelte sich der Weg
die Anhöhe hinauf. Der Wald wurde dichter und der Weg immer matschiger. Die TKC 80 schlugen sich
wacker. Auf der Anhöhe würde mir dann doch ein wenig mulmig die Treckerspur war kaum noch zu
erkennen und das Gestrüpp zwang mich nun die Spur ständig zu wechseln da der Weg teilweise nur
noch knapp 1m breit war. Plötzlich stand ich vor einem Abhang, gefühlte 30% Gefälle real wohl eher
12-15%
Der Weg ist hier eher eine Art steiniges Bachbett, dafür aber als solcher wieder besser zu erkennen,
sieht aus wie Schieferbruch mit dicken Steinen dazwischen! Au weia! Dann man in die Rasten stellen
und los. Laut rumpelnd rutscht der Motorschutz über eine Felsstufe. Vor der nächsten links Biegung
trete ich in die Bremse um die Fuhre zu verlangsamen, das Gepäck schiebt ganz schön:
Sch........ Sch....... Sch........mein Herz bleibt fast stehen, um dann in dreifacher Geschwindigkeit seine
Tätigkeit wieder aufzunehmen. Ich hatte das ABS noch an, so dass die Rückhand so gut wie keine
Wirkung zeigte. Irgendwie bin ich dann um die Kurve geeiert und brachte die Fuhre dann ca. 50m
weiter unten zum stehen. Jetzt aber das ABS aus und erstmal ne Zigarette! „bo eyi“ bin ich blöd, das
hätte ich doch wissen müssen! Nach ca 2 Km erreichte ich dann, ziemlich erschöpft, wieder ein
Asphaltband. Es fängt an zu nieseln und die Temperatur ist auf 6° zurückgegangen, bin ja auch
ziemlich hoch hier.
Gegen 18°° erreiche ich bei strömenden Regen das „Restaurant Gustav Hones“. Es ist geschlossen!
Durchnässt und frierend entschließe ich mich rüber in den Bayrischenwald zu fahren um mir dort ein
gemütliches und warmes Wirtshaus zu suchen. Auf der deutschen Seite muss ich nur kurz suchen um
ein warmes Zimmer und ein gediegenes bayrisches Essen zu bekommen.
So, und morgen ist eigentlich ein Treffen mit „themanwho“ und in dessen Begleitung eine ausgiebige
Tour durch dieSteiermark geplant, aber mir schwant schon dass daraus wegen des Wetters nichts wird.
Die Wetterfrösche berichten von einer Sintflut in der Steiermark und im Salzburgerland.
Ein kurzer Austausch per SMS mit „themanwho“ bestätigt meine Befürchtungen.
„themanwho“s Gummifetischismus reicht nicht aus um sich 2 Tage Regenkombi anzutun.
Ist mir eigentlich auch recht, dann kann ich zusehen so schnell wie möglich über die Tauern zu
kommen in Kärnten und Osttirol soll das Wetter besser sein.

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Montag 01.06.10 Im strömenden Regen fahre ich so gegen 8°° los. In Passau überquere ich die
Grenze zu Österreich, der Regen hat aufgehört aber düstere Wolken fliegen über den Himmel.
So gegen 11,30Uhr, im Innviertel, habe ich Lust auf eine Kaffeepause. Im niedlichen Städtchen
Lohnsburg finde ich eine Bäckerei mit Kaffee und halte direkt vor dem Laden an. Kaum habe ich den
Helm in der Hand steht auch schon ein schlaksiger Bäckermeister in der Tür und ruft mir zu:
„Heut ham mir gschloss´n“. Schade denk ich und will grad den Helm wieder aufsetzen da fragt er
mich:“was wuist denn?“ „Einen Kaffee hät ich halt gern gehabt“ antworte ich brav.
„Ah, an Kaffee ham mir scho, komm rein.“ sagt der Meister zu mir und ich folge seiner Aufforderung.
Drinnen sind alle Tische und Stühle zur Seite geschoben und aus 2 oder 3 Tische ist eine zünftige
Tafel zusammen geschoben, darauf frischer warmer Leberkäs, Schwarzgeräuchetes, verschiedene Wurstsorten, Gurken, Zwiebeln, Paprikastücke, frisch geriebener Meerrettich, darum ein halbes
Duzend Männer die herzhaft zulangten, mit einem frische Bier in der Hand.
Ich setze mich in eine Ecke, an den letzen noch benutzbaren Tisch, und bekam meinen Kaffee mit der
Bemerkung dass ich den nicht bezahlen muss den: „heut is ja gschlossen“.
Der Bäcker in seinem roten Fliespulli fragt mich wo ich den herkomme und kurze Zeit später sitze ich
mit den Leuten am Tisch und werde mehr oder weniger dazu genötigt mit zu Vespern.
So erfahre ich, dass gestern ein großes Fest, nämlich Kirchweih, im Ort war und der Bäcker traditionell
die freiwilligen Aufräumhelfer am nächsten Tag beköstigt. Es war wirklich ein Haufen netter und
herzlicher Kerle die sich dort versammelt hatten und so ist aus meiner kleinen Kaffeepause ein 2 ½Std
Aufenthalt geworden und als ich mich um 3°° endlich zum Aufbruch mahnte, standen alle zum
Abschied winkend auf der Straße. Manchmal ist die Begegnung mit Fremden so intensiv wie man es
oft mit den engsten Freunden nicht hat.
Kaum sitze ich wieder auf dem Bock fängt es wieder an zu regnen und steigert sich in der nächsten
Stunde zum Regensturm. Die Kombi hält zwar dicht aber sie wärm nicht mehr und so habe ich bei
4°C. Das Gefühl bis auf die Haut nass zu sein. Außer dem hat mich die Kälte dazu überredet, gegen
besseres Wissen die Heizgriffe einzuschalten, so dass die Gorretex - Membrane meiner Handschuhe
in umgekehrter Richtung funktionierte. So quäle ich mich noch an Salzburg vorbei und suche ziemlich
entnervt in Kuchel nach einem Hotel. Na, besonders weit bin ich ja heute nicht gekommen, aber das
beheiztes Zimmer, im Gasthaus Römischer Keller, in dem man die Sachen wieder trocken bekam und
ein gutes Abendessen brachten die Lebensgeister bald wieder zurück.

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Dienstag 02.06.10 Es hat die ganze Nacht durchgeregnet und an diesem Morgen schüttet es immer
noch wie aus Gießkannen. Was soll´s, in Kärnten ist das Wetter besser. Aber welchen Weg?
Die A10 oder mit dem Zug durch den Tunnel oder über die Tauern und über den Katschberg?
Für die A10 hatte ich kein „Pickerl“ Aber da war es wieder, das kleine Dosenteufelchen: „ Fahr mit dem
Zug das ist bequemer und nicht so kalt und nass“ flüsterte es mir ins Ohr. Aber da war sofort das
Motorradengelchen zu Stelle und protestierte: „Dafür kommst du in die Dosenhölle, dort darf man nie
wieder Motorrad fahren!“ Na dann, also über den Katschberg.
2 Std. später auf der Tauernhöhe -2° C und Schneetrieben, Motorradengelchen, Du hast se nicht mehr
alle stramm! Übrigens wusste ich gar nicht was für einen Aufstand der Bordcomputer der F800Gs
macht wenn „- “ Temperaturen vorhanden sind, der Blinkt und macht und tut das man echt Angst vor
dem weiterfahren bekommen kann. Die Strassen waren aber so satt gesalzen dass an Glätte nicht zu
denken war.

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Und so fuhr ich und mein Moped, salzgeweißt bei 18°, den Katschberg hinunter.
Trocken und warm, so schön kann das Leben sein. Zum Glück hatte bei der nächsten Fütterung die
Tankstelle eine Selbstwaschanlage, so dass ich Queeny und meine Sachen wieder von der dicken
Salzschicht befreien konnte. Leider ist dabei auch die herrliche Antiglanzschicht, die ich mir so
mühevoll im Böhmerwald erkämpft hatte, verloren gegangen.
Am Milstätter See an dem ich an der Ostseite entlang fuhr ist die Temperatur schon auf 22° bei
Sonnenschein geklettert und so machte ich am kleinen Afritzer See Mittagspause. Wiener Schnitzel
vom Kalb mit lauwarmen Kartoffelsalat, unterm Sonnenschirm, wunderbar!
Am Nachbartisch sitzt ein Pärchen so etwa in meinem Alter, als der Mann aufsteht und ausgiebig mein
Motorrad inspiziert. Fast entschuldigend erklärt mir die Frau dass Ihr Mann vor 3 Wochen genau das
gleiche Motorrad in der gleiche Farbe neu gekauft habe. Vor 3 Wochen, sunset Gelb und neu???
Und schon saßen wir zu dritt am Tisch. Und erfuhr interessanterweise dass in Österreich die 2008
Modelle in einer Sonderaktion deutlich unter Listenpreis verkauft wurden. Außerdem wussten sie zu
berichten das Rotax diesen 800 Motor in unterschiedlichen Ausführungen z.b. in Feuerwehrpumpen,
Stromaggregaten und in einer 200 PS Variante in einem Jetski verbaut. Von der Standfestigkeit dieses
Motors waren sie absolut überzeugt. Na schön wenn´s stimmt, Ich mag diesen 800er mit der komischen
Zündfolge auch! Wir erzählten noch eine Weile über Frankreichtouren dann wurde es aber wieder Zeit
auf die Straßezurück zu kehren!
Ich quälte mich durch Villach und bin kurze Zeit später schon an der slowenischen Grenze.
Die Anfahrt zum Triglar Nationalpark ist kurz, dort erwartet mich eine wunderschöne wild zerklüftete
Berglandschaft mit den geilsten Pässen die man sich nur wünschen kann. Motorradspass pur!
Von dort geht’s dann rüber nach Italia ins Friaul. Landschaftlich erstmal nicht so schön, viel Industrie
und lange muss ich neben der Autobahn fahren. Als ich endlich wieder schöne Bergstrecken erreiche
ist es schon Abend und ich übernachte in dem kleinen Ort „Forni Avoltri“ in einem völlig überteuerten
Hotel, mit schlechtesten Frühstück der ganzen Reise.

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Mittwoch 03.06.10. Früh um 8,30 Uhr bin ich wieder auf dem Weg. Die Dollos sind doch immer
wieder der absolute Hammer. Egal welchen Weg man einschlägt, der Motorradspass ist immer
garantiert. Nach einer kleinen Rast in Cortina d`Ampezzo, entschließe ich mich, abweichend von
meiner Route am Kalterer See zu zelten. Leider eine Fehlentscheidung, ich hatte übersehen, dass der
03.06 in Italien ein Feiertag ist. Um den See gab es einen Riesenstau, da das schöne Wetter bei
Temperaturen um die 28° die Menschen zum baden einlud! Mit mühe und schweißgebadet gelingt es
mir wieder auf die andere Seite des Tales und so wieder auf meine ursprüngliche Route zurück zukommen.
Na gut dann eben 2 Tage Dorf Tirol, so zum ausruhen. Hatte ich doch einen Tag übrig, da die Tour mit
„themanwho“ durch die Steiermark ja buchstäblich ins Wasser gefallen ist.
Ein Zimmer war schnell in,dem mir schon von früher bekannten Hotel Turmwies gefunden, aber leider
nur für eine Nacht. Morgen ist Fronleichnam und halb Deutschland kommt ins Dorf Tirol.
Also, umplanen, zumal die Pässe die mich in die Schweiz bringen sollten, wegen schlechten Wetters
wieder geschlossen waren. Nach einem guten Abendessen saß ich also bei einem Glas Wein mit Karte
und Navi auf der Teerasse im Schatten und plante und programmierte neu. Largo Maggiore sollte das
Ziel für den morgigen Tag sein.

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Donnerstag 04.06.10. Mit der neuen Route hatte ich scheinbar ein glückliches Händchen.
Sie beginnt mit schonen Bergstrecken so dass ich im Kurvenrausch immer wieder das Zumo überhöre
und eine Abzweigung verpasse. Ich habe bestimmt 3-mal umgedreht um wieder auf den rechten Weg
zu kommen. Hä,hä! Der Weg am Lago Di Santa Guistina führt über kleine kurvige Strassen durch
gepflegte Obstplantagen. Lauter Strassen die dafür sorgen, dass der TKC 80 nicht eckig wird.
Kurz vor Monte Caleatzzo gönne ich mir eine Raucherpausein, auf einem Schotterparkplatz in einer
Kurve. Schon von weitem höre ich den mir wohlvertrauten Sound der 60° Twin´s und schon sind
Sie die Hand zum Gruße erhoben wieder vorbei. 5 wohlerhaltene Africa Twin´s( RD05) gefolgt
von 4x 1200GS en und einer F 650 GS Einziglinder.
Nette Truppe dachte ich und fuhr weiter. Ca. 10 km später hatte ich sie, vor einem Bahnübergang,
wieder eingeholt. Ah, Salzburger die sind vor der Sintflut geflüchtet. Na die Sprechen doch fast meine
Sprache und so sagte bewundernd: „Die sieht aber noch gut aus. Was ist den das für ein Baujahr!“
Ein stolzes: „Baujahr 94“ ist die Antwort und schon geht die Fahrt weiter.
Die nächsten 100 Km hab ich die Truppe ständig vor mir, irgendwie gefällt es mir mit ihnen zusammen
zu fahren, In irgendeinem Ort dessen Nahmen ich vergessen hab halten alle plötzlich vor einer Honda-
Werkstatt. Beim Präsi, des Salzburger Enduroclub´s, hatte die 6 Jahre alte Batterie am Vortag das
Zeitliche gesegnet, und nun nutzte er die Gelegenheit an eine neue Batterie zu kommen!
Für mich die Gelegenheit den Haufen ein bisschen näher kennen zu lernen.
Ein Zeltplatz am Largo Maggiore war Ihr Ziel. Na das passt ja, und so fuhr ich mit Ihnen am Comoer
und am Luganer See vorbei zum Largo Maggiore. Es wurde ein feucht fröhlicher Abend!

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Freitag. 05.06. Die Salzburger machen heute eine Tour ohne Gepäck auf der auch ein wenig Schotter
eingeplant ist und sie wollen mich unbedingt überreden mitzufahren. Für mich würde das aber am
Sonntag bedeuten von der Deutsch – Schweizer Grenze an nur Autobahn in Richtung Heimat fahren
zu müssen. Also sage ich schweren Herzens ab und mache mich nun wieder solo auf den Weg
über die „ Strada Provinciale della valle Cannobina“ und den Simlonpass in Richtung Wallis.
Von dort ging es dann, über den schon so oft gefahrenen Furka Pass nach Andermatt und weiter
über den Oberalp Pass in Richtung Chur. In Chur erwischt mich der Freitagnachmittag rush hour,
eine gefühlte Stunde quäle ich mich durch den Ort bis ich fast die Kupplungshand nicht mehr
bewegen konnte. Nach Chur erstreckt sich entlang des Rheins ein ansehnliches Weinanbaugebiet und
so erhole ich mich so langsam bei einer gemütlichen Bummelfahrt durch die Weindörfer. Irgendwo hinter Maienfeld machte ich so gegen 17,30 Uhr eine kleine Pause an einem Imbisswagen, als ein
eine alte Yamaha V-Max und eine alte Guzzi Le Man anhalten. „Darf man sich dazu setzen“ fragte
der V-Maxtreiber und schon hatte ich ein bisschen Gesellschaft. Wir erzählten über unsere Touren
und entschlossen uns dann gemeinsam eine Bleibe für die Nacht zu suchen um den Abend
gemeinsam zu verbringen. Da die beiden mit keinerlei „Fränkli“ ausgerüstet waren sollte, die
Unterkunft unbedingt in Euroland sein und so wurde Feldkirch in Vorarlberg unser Ziel.
Der Weg durch Lichtenstein zog sich etwas zäh, also wirklich schön, ist Lichtenstein ja nicht!
Aber so leicht war das mit der Zimmersuche in Feldkirch nicht, durch das Brückenwochenende war
alles ausgebucht so dass wir schließlich in der kleinen Pension einer buckligen alten Dame in
Rankweil landeten. Der Abend wurde mit Pizza und Sizilianischen Wein verbracht, nicht wirklich
aufregend aber das muss ja auch mal sein.

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amstag 06.06. Meine beiden Begleiter vom Vorabend wollen in Richtung Allgäu und ich möchte
mir heute den, schon letztes Jahr, versprochen Kaffee bei unserem Freund „Teneretreiber“ abholen.
Eine kurzes Abschiedsfoto und wenige Minuten später bin ich wieder in der Schweiz.
Entlang an der Südseite des Bodensees, cruise ich über Konstanz an den Osthängen des
Schwarzwaldes entlang bis ich gegen Mittag in Niedereschach eintreffe um mir bei dieser Gelegenheit
mal Touratech anzusehen. Eigentlich besorge ich mir nur ein kleine dose Kettenfett und eine neue
Luftpumpe, meine alte ist mir letztes Jahr irgendwie abhanden gekommen, diesen kleinen
Gaspartronen traue ich nicht zu genügend Druck aufzubauen um einen geflickten Reifen wieder aus
dem Felgenbett zu bekommen. Außerdem entdecke ich dass der Ritzelschutz um ein
Kettenfettfangblech verbessert wurde. Hat TT die Kritik bei uns im Forum doch gelesen und darauf
reagiert? Man weiß es nicht, man weiß es nicht! Auf jeden Fall haben die mir dann noch so ein Blech
verkauft und ich hab es dann mit von TT geliehenem Werkzeug sofort montiert.
So gegen 16,30 Uhr bin ich dann endlich in Dunningen und bekomme von „Teneretreiber“ den
versprochenen Kaffee. Wir sitzen noch eine Weile über meinen Landkarten und ich erzähle von dieser
Tour. Markus besorgt mir ein Zimmer im Ort und wir verabreden uns zum Abendessen bei dem mir
„Teneretreiber“ eine geführte Tour in Richtung Norden durch den Schwarzwald anbietet. Was ich
gerne annehme.

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Sonntag 07.06. Morgens um 9°° Halte ich vor „Teneretreibers“ Tür, Markus steht schon Startklar
bereit und so fahren wir, sogar mit einer kleinen harmlosen Offroad Einlage, über wirklich schöne
Strecken durch den Schwarzwald Richtung Norden.
(diesen Teil der KML Tourendatei hab ich übrigens verfälscht! Wenn jemand die Strecke wissen Will dann soll er
bitte „Teneretreiber“ fragen, den er hat diese Strecke mir zwar gezeigt aber ich weiß nicht ob es ihm recht wäre
wenn sie öffentlich würde!)
So gegen Mittag verabschiede ich mich von Markus, dicke dunkle Gewitterwolken bilden sich
übendem Schwarzwald und er muss noch den ganzen weg zurück.
Aber mir bleibt Petrus noch eine Weile gewogen und so fahre ich trockenen Fußes an Pforzheim
vorbei, fahre Stopp and Go durch Heidelberg und noch eine Weile am Neckar lang bis ich Richtung
Michelstadt abbiegen muss. So gegen 19,30 Uhr bin ich in der Nähe von Aschaffenburg und dann
auch bald in Seligenstadt wo ich dann die letzten 260 Km auf der A 45 abreiße.
Vor Haiger - Burbach ist es dann mit der Gnade von Petrus vorbei, ein kräftiges Gewitter testet mal
wieder meine Wasserfestigkeit zwischen Siegen und Dortmund werde ich dann wieder trocken um
dann auf den Letzten 25Km noch mal eine richtig heftige Gewitterpackung von Petrus verpasst zu
bekommen. Endlich, so gegen 22,44 schließt die „beste Sozia von allen“ mich wieder in Ihre Arme sie
hat schon ein warmes Bad und ein gesundes Essen für mich bereit.
Nach 7 1/2 Tagen, 7 Ländern und 3111 km freue ich mich nun auf meine Sommertour mit der F800Gs
und der „besten Sozia von allen“ und natürlich auf meine Solowoche nächstes Jahr.

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Du machst einfach schöne Touren, mein lieber Klaus. :Optimist:
 
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