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Bremsflüssigkeitswechsel bei F700 GS BJ 2015 mit ABS

So demnächst steht der Wechsel auf die Stahlbus Ventile an. Habe grade nachgeschaut: In meinem Wartung und Reparaturen Handbuch von Thomas Jung steht ein Drehmoment von 7 Nm. In der Reprom steht aber ein Drehmoment von 14 Nm, die Bedienungsanleitung schweigt dazu.

Jetzt kann ich's mir aussuchen, was stimmt denn nun genau?
 
Hab jetzt grade mal bei Stahlbus angerufen, die empfehlen max. 10 Nm! Ich denke es macht evtl. Sinn, erst mal mit etwas weniger Drehmoment anziehen, also sagen wir mal die genannten 10 Nm und wenn alles dicht es so lassen, wenn es undicht ist, dann halt noch mal 1 bis 1 Nm nachziehen?!
 
10 Nm wird wahrscheinlich dicht. Hängt halt davon ab, wie genau die Dichtsitze gearbeitet sind.
 
Ich habe die Nippel ehrlich gesagt noch nie mit einem Drehmo angezogen, sondern immer nur "mit Gefühl" und einem normalen Ringschlüssel. Auf 14Nm bin ich da gefühlt noch nie gekommen.
 
Diese Aussage glaube ich unseren Schlossern auch nie ... man wundert sich, wie weit man daneben liegen kann !
Die größten Abweichungen gibt es bei sehr geringen und sehr hohen Drehmomenten ... wurde schon wissenschaftlich untersucht.
Klingt komisch, ist aber so ...

Deshalb wollte man mir damals die Drucksensoren zu meiner R1200GSA nicht "mitgeben", weil schon einige Kunden "den Ventilschaft nach Gefühl abgerissen hatten, bzw. den Ventilschaft dermaßen überdehnten, so dass dieser die nächsten Wochen nicht überlebte".
Erst auf den Hinweis auf einen entsprechend "mickrigen eigenen Drehmomentschlüssel" wurde mir das "Gefahrgut" übergeben ...

Ein funktionierender Bremssattel ist, wie auch der Ventilschaft, nicht ganz unwichtig !
 
Man sollte, wenn man (noch) nicht über die nötige Erfahrung verfügt, an einer Probeschraube üben und mit einem Drehmomentschlüssel kontrollieren. Die Entlüftungsschrauben ziehe ich übrigens auch ohne Drehmomentschlüssel an, immerhin ist da ja noch der Schlauch im Weg.
 
Diese Aussage glaube ich unseren Schlossern auch nie ... man wundert sich, wie weit man daneben liegen kann !
Die größten Abweichungen gibt es bei sehr geringen und sehr hohen Drehmomenten ... wurde schon wissenschaftlich untersucht.
Klingt komisch, ist aber so ...

Deshalb wollte man mir damals die Drucksensoren zu meiner R1200GSA nicht "mitgeben", weil schon einige Kunden "den Ventilschaft nach Gefühl abgerissen hatten, bzw. den Ventilschaft dermaßen überdehnten, so dass dieser die nächsten Wochen nicht überlebte".
Erst auf den Hinweis auf einen entsprechend "mickrigen eigenen Drehmomentschlüssel" wurde mir das "Gefahrgut" übergeben ...

Ein funktionierender Bremssattel ist, wie auch der Ventilschaft, nicht ganz unwichtig !

Und wie hast Du deine Stahlbus Ventile montiert, per Gefühl oder mit dem Drehmomentschlüssel (welches Drehmoment?)?
 
Korrekt natürlich :cool:

Stahlbus schreibt, für das Unterteil der Ventile mit kegliger Abdichtung, ein maximales Anzugsmoment von M=10 Nm vor.
Stahlbus schreibt, für das Oberteil der Ventile mit kegliger Abdichtung, ein maximales Anzugsmoment von M=10 Nm vor.

BMW nennt M=14Nm.
Das gilt natürlich dann für das "kostenoptimierte Steinzeitventil", dass der Bremssattellieferant mitliefert.
Das gilt natürlich nicht für das Stahlbus-Ventil, denn "die" schreiben ja was anderes vor ...

Wenn der Schlauch noch drauf ist, dann wird das Oberteil leicht angezogen, so dass es dicht ist.
Wenn der Schlauch entfernt wurde wird liebevoll auf M=10Nm angezogen ... so viel Zeit habe ich immer !

Wer das nicht will, soll es eben sein lassen und nach "Gefühl anziehen" :>Lach<:


Das "Viel nicht immer viel hilft" ...
... haben die Grobmotoriker oder Wissensberfreiten erfahren ....
(und durch diese und das KBA dann auch BMW, die dadurch einen "Riesenrückruf" hatten), nachdem sie "damals an den R1200GS und deren Verwandten mit der selben Radträgerkonstruktion, die aus einer hochfesten Aluminiumlegierung gefertigt war")
.... die immer ihr Hinterrad mit den Drehmaomenten der alten R1100XY/R1150XY angezogen haben, oder noch besser es einem Intelektbefreitem Mechaniker mit dem Schlagschrauber überließen:
Früher waren 4 Schrauben vorhanden - Anzugsmoment M=100Nm oder 110Nm
Dann kam die neue Serie in gewichtsoptimiertem Design und 5 kleineren Schrauben + besserer Zentrierung ... ich glaube, das Anzugsmoment lag bei M=58Nm !
Ich glaube bis heute nicht, dass die Konstruktion an sich "Schietkram" war ...

Vor dem Rückruf:
In einem Urlaub habe ich von einer Gruppe Motorradfahrer erfahren, dass deren Freund auf der Anfahrt sein Hinterrad an seiner RT verloren hatte:
Am Tag vorher war der Reifensatz gewechselt worden ...
 
In einer längst vergangenen Zeit nutzte ich erstmals einen Drehmomentschlüssel für einen kleinen Wert. Mein erster Gedanke damals: "oh, war's das schon?"
 
So gestern hab ich auf Stahlbus umgerüstet:

Zuerst hinten, das ging einwandfrei, es kam beim Wechsel keine Flüssigkeit aus dem Bremssattel, eine saubere Montage.

Dann vorne rechts, da ist dann schon etwas Flüssigkeit ausgetreten, aber das neue Ventil hab ich sofort eindrehen können und gut war.

Vorne links war es aber kompliziert: Da sind hinter dem Ventil die beiden Bremsflüssigkeits-Leitungen und die sitzen so eng am Ventilgewinde, dass das längere Stahlbusventil mit der 6 Kant "Schlüsselmutter" sich nicht eindrehen ließ, weil es angestoßen ist, also nicht frei drehbar war. Ich habe versucht es einzudrehen, ist mir aber erst nicht gelungen und da hab ich dann deutlich Bremsflüssigkeit verloren. Mit etwas drücken und Kraft ist es mir dann aber doch gelungen, und je weiter ich das Ventil einschrauben konnte, desto besser ging es dann, weil schließlich der 6 Kant "Bereich" an der Bremsleiteitung vorbei geschraubt war und sich dann wieder ganz locker eindrehen ließ.

Mit meiner Stecknuss kann ich aber nicht auf Drehmoment festziehen, weil die nicht mehr drüber passt. Ich habe dann nach Gefühl festgedreht und es sieht alles dicht aus. Danach war eh Motorradwäsche angesagt und ich hab die Bremssättel erst ordentlich mit Wasser gespült und dann alles gewaschen. Es sind keine Flecken von der Bremsflüssigkeit zu sehen!

Da ich in zwei Wochen eh meinen Servicetermin habe, bei dem Bremsflüssigkeitswechsel ansteht, wird dann die Flüssigkeit ja sowieso gewechselt und aufgefüllt. Ich bin aber nicht unter Minimum und habe anschließend eine kleine Probefahrt gemacht, die Bremsen funktionieren einwandfrei.

Ich werde aber den Service mal ansprechen, wenn die Bremsen beim Flüssigkeitswechsel eh leer sind, ob die nicht die beiden Bremsleitungen mal locker machen und etwas nicht hinten drücken können, dass das Ventil ein bisschen freier liegt?! Ansonsten sehe ich für die Zukunft aber kein Problem, die Schutzkappe läßt sich entfernen und man kommt zum Entlüften oder Befüllen an das Ventil. Das Ventil selbst sitzt fest und wird ja jetzt nicht mehr am eigentlichen Bremssattel gelöst!

Stahlbus Ventil.JPG
 
Beim Flüssigkeitswechsel sind die Bremsleitungen nicht leer.
 
Hallo Benno,

ja das ist auch logisch!

Vielleicht können die die Leitungen aber trotzdem etwas nach hinten drücken, evtl. müssen da die drei Kupferdichtungen getauscht werden?! wenn nicht, ist ja auch so gut. Kann halt nicht beim Entlüften die kleinere Schraube des eigentlichen Ventils mit einem Drehmoment (8Nm) anziehen, weil die Stecknuss nicht drauf geht.....
 
Ich werde aber den Service mal ansprechen, wenn die Bremsen beim Flüssigkeitswechsel eh leer sind, ob die nicht die beiden Bremsleitungen mal locker machen und etwas nicht hinten drücken können, dass das Ventil ein bisschen freier liegt?!
Das geht problemlos, wenn Platz genug ist. Dafür müssen die Bremsflüssgkeit nicht raus und auch die Dichtungen nicht neu.
 
Danke Benno!

Mutig wie ich bin und weil die Dichtungen nicht getauscht werden müssen, hab ich jetzt selbst die Schraube leicht gelockert und konnte die Bremsleitung leicht nach hinten drücken. Mit Anzugsdrehmoment die Schraube wieder angezogen und jetzt ist ausreichend Platz, mit der Stecknuss ran zu kommen, so sollte es sein!

Danke für deine Hilfe....
 
Zuletzt bearbeitet:
Gut gemacht.

Jetzt kannst du noch eins tun: Alles um die Leitungsfittinge herum penibel säubern und trocknen. Dann die Handbremse ziehen und mit einem Spanngurt / kräftigem Gummi fixieren und über Nacht stehen lassen. Ist die Verbindung morgen früh noch trocken, bleibt sie es auch.
 
Und sofort umgesetzt:

Eben noch mal an allen drei Bremssättel kontrolliert, alles trocken. Spanngurt an der Handbremse gerade angelegt, morgen sehe ich dann wie's ausschaut...
 
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