Hallo Jörg,
Hat sich jemand eine Hydraulische Kupplung an der F800 nachgerüstet?
Ich hatte(te).
Ich glaube nicht, dass Dir eine hydr. Kupplung alleine eine spürbare Verbesserung in der Kupplungshand beschert. Die aufzuwendende Kraft ist eine Funktion des Handhebel-Wegs zum Hebelweg an der Kupplung und natürlich auch von der Federkraft der Kupplungsfedern. Das Übertragungsmedium an sich (Draht oder Flüssigkeit) spielt da erst mal nur eine untergeordnete Rolle.
Ja, die physikalischen Gesetze kann der Kupplungshebel nicht aushebeln.
Aber die nötige Handkraft ist tatsächlich geringer, schätzungsweise um 1/3.
Diese Übersetzung kann man natürlich nur durch unterschiedliche Durchmesser der Hydraulikzylinder erklären und natürlich bedeutet das ein wenig mehr Kupplungsweg, evtl. zuviel für sehr kleine Hände (ein Problem, das ich jedoch nicht habe).
In dem dem Umbau Montage Video der Hydraulischen Kupplung wird auch die Rückholfeder aus dem Kupplungsdeckel gezeigt & ausgebaut!
In wie weit das jetzt am Hebel die kraft reduziert ...?
Die Rückholfeder ist eine sehr schwache Feder. Sie spielt kräftemäßig eine vernachlässigbare Rolle. Die "Kraft" der Rückholfeder spürt man, wenn man den Hebel mit dem kleinen Finger aus der Ruhelage bewegt, bis so etwas wie ein Widerstand spürbar wird.
Das einzige, das Du Dir einsparen würdest, wäre das bisschen Reibung der Seele in der Hülle des Bowdenzugs. Und da an der F800 nicht massenweise Meter überbrückt werden und der Zug auch nicht um zig Ecken verlegt ist, sollte die Reibung (bei ordentlicher Pflege des Zugs) eigentlich recht gering sein.
Auch das ist richtig. Sie ist sogar geringer als die des hydraulischen Zugs. Zwar spielt die Flüssigkeitsreibung keine Rolle, aber die der Hydraulikzylinder.
Eingangs schrieb ist "hatte(te)" was andeuten sollte, dass ich das Teil jetzt nicht mehr habe.
Tatsächlich war die Montage einfach (auf den Ausbau der Rückholfeder hatte ich verzichtet, das ist wohl optional).
Danach hat das Teil auch seinen Dienst verrichtet. Das Kupplungsgefühl war etwas schwammiger, die Handkraft verringert, auch die Kupplung hat korrekt getrennt und verbunden .... bis ich eines Tages (nach ungefähr einem 3/4 Jahr) mitten in der Fahrt und ohne Vorwarnung ins Leere griff. Nach dem Anhalten bestätigten Hydraulikölspritzer meine Befürchtung des Dichtungsausfalls.
Zum Glück hatte ich den alten Kupplungszug noch liegen lassen. Nachdem ich den Hebel von zu Hause geholt hatte, konnte ich sie noch am Pannenort wieder fit machen, aber der Tag war gelaufen.
Ursprünglich hatte ich im nicht mehr existierenden Forum 800gs.de berichtet. Der Thread ist leider nicht mehr komplett im Archiv erhalten:
https://web.archive.org/web/2013091...hreads/hydraulische-kupplungsbetätigung.3340/
Etwas ausführlicher hatte ich mich auch im F650-Forum dazu geäußert:
https://www.f650.de/forum/index.php...ückhebel-verlängert/&postID=395022#post395022
Die Sache ist also schon länger her. Vielleicht ist diese Kupplung heute auch robuster. Vielleicht habe ich auch nur ein Montagsmodell gehabt oder einfach Pech ?
Der Originalzug ist mir nie gerissen und leichtgängig (im Sinne geringer Reibung) ist er auch. Von meinem damaligen Motorradhändler hatte ich allerdings gehört, dass sie auch schon mal solche Umrüstungen gemacht haben, speziell für Damen mit zarten Händchen.
Schade, dass die Sache so ausgegangen ist, aber inzwischen habe ich mich an die höhere Handkraft gewöhnt und habe keinen Umrüstungsbedarf mehr.
Wahrscheinlich wäre die Umrüstung des Hebels an der Kupplung auf einen längeren Hebel die einfachste Lösung, aber ich wüsste nicht, wo es entsprechende Teile fertig gäbe.