Freitag 23.06
Heute wird es der große Pässe Tag und ich freue mich schon drauf.
Angenehme 19 Grad um 9.00, es beginnt leicht mit dem col de Lautared der dann direkt zum col de Calibier abzweigt .
Der Galibier ist einer von den Hohen, 2742m. Die Straße ist in einem mittelmäßigen Zustand und hat keinerlei Randbegrenzung.
Ich bin auf einmal hell wach , Gashand und Hinterradbremse finden sich zu einem Adressantin geladenen Tanz zusammen.
Ich fliege den Berg hinauf . Aber was ist das? Die 120 bis 160 PS Mopeds fliegen nur so an mir vorbei.
Dranbleiben geht nur an engen Stellen. Aber wie die aus der Kurve beschleunigen, keine Chance.
Ich lasse mir zwar das Vergnügen nicht verderben , aber ein wenig gefrustet bin ich schon.
Ein wenig machismo steckt eben doch in mir.
Vom Calibier geht es dann abwärts Richtung Col de Telegraph , der ist bei weiten nicht so hoch, aber dafür Richtung Norden, fahrerrisch durchaus anspruchsvoll. Jetzt müssen sich die 12er anstrengen um dran zu bleiben.
Befriedigung macht sich breit.
Nach einiger Zeit bemerke ich, dass ich dich eine echt häßliche Gegend fahre.
Eigentlich war ich doch schon paar mal hier, aber an so,was kann mich an nicht erinnern.
Endlich halte ich an und checke die Route. Ich Hornochse!! Als ich die Route daheim plante war der Col de Iserand noch gesperrt und so hatte ich sicherheitshalber eine Umfahrung geplant aber nicht eindeutig benannt.
Und genau diese Umfahrung habe ich beim Routen aufrufen erwischt. Merde!!!
Also zurück Richtung Lanclebourg ! 80 km für die Katz!
Lanclebourg belohnt mich dafür mit einem Menü to Jure und ich habe meinen Frieden wieder gefunden.
13.00 auf zum Col de Iserand. 2770m.
Der Iserand zieht sich erst mal , hat aber in den höheren Lagen recht anspruchsvolle Abschnitte.
Nach dem Iserand bin ich aber nicht den klassischen Weg zu dem Col de petit Bernhard sondern über die D 84.
Das ist so ein Bauernpass bei dem man nur selten in den 3. Gang kommt.
Der petit Bernhard glänzt wieder durch viele, enge Kehren und ist durchaus nicht unanstrengend.
Danach kommt das, meiner Meinung nach häßliche Aostatal. Das erwartet mich mit 38.5 Grad .
Ich fühle mich wie im Backofen und der Schweiß schwappt in den Stiefeln .
Endlich geht’s in Aosta, rauf zum Grossen St. Bernhard Paß
Und wie schon früher , steh ich vor dem Tunnel . Und genau wie bei den letzten malen, Streiten das Motorradengelchen und das Autoteufelchen miteinander:
"bist ja schon genug Pässe gefahren fahr doch durch den Tunnel"
" Nein guter Mopedfahrer macht so was nicht , fahr über den Berg!"
Was soll ich sagen? Das Engelchen hat wieder gewonnen. Also quäle ich mich zum Col de Grand Bernhard.
Über HRS buche ich mir noch schnell ein befahrbares Hotel in Sankt Maurice in der Schweiz. Ein kurzes teures Abendessen auf der Terrasse bei 32 Grad und ein langes Telefonat mit der besten Sozia von allem beendet den Tag.
