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Wie aus der Reise auf dem Sternenweg, eine Reise wurde, wo wir hinkommen steht in den Sternen

Tag 12

Heute sollte es zur Route des Grandes Alpes gehen. Hierbei handelt es sich um einen Weg der von Thonon-les-Bains am Genfersee nach Menton an der Côte d’Azur führt. Dabei werden 16 Alpenpässe überwunden. Nach anderer Zählweise oder Routenführung können auch 21 sein. Die Streckenlänge variiert dabei zwischen 600 und 685km. Damit ist klar, an einem oder zwei Tagen ist das nicht zu bewältigen. Wir rechnen eher mit 4 Tagen. Die Suche nach einer Unterkunft macht die Planung nicht einfacher.

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Beim Blick aus dem Fenster zeigte sich das Wetter von der besten Seite. Hoch oben lag die Burg schon in der morgendlichen Sonne.

Der Einstieg in die Tour bei Menton fällt für uns aus, dafür liegt unsere Unterkunft zu weit weg. Wir haben geplant die Route des Grandes Alpes bei Beuil zu erreichen. Damit würden wir die ersten vier Pässe auslassen. Es gibt schlimmeres. Unser Reiseplan sah vor, entlang der Cians durch die gleichnamige Schlucht den Ort zu erreichen.

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Noch mal ein Blick zurück auf Gilette.

Es blieb nicht beim Blick, da ich mein Telefon vermisste mussten wir auch physisch noch einmal zurück. Glücklicherweise lag es noch genau da, wo ich es beim Beladen des Motorrades abgelegt hatte.

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Wir fuhren etwa 35km in westliche Richtung parallel zur Var aber durch eine Gebirgskette getrennt.

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Da Var er wieder.

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In weiten Kurven ging es hinunter zum Fluss, bei Puget-Théniers überquerten wir ihn mal wieder. Danach mussten wir noch ein Stück flussabwärts fahren um den Eingang der Schlucht zu erreichen.

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Die ersten Meter in der Schlucht. Die Ampel stand nur auf Grund eines Felssturzes dort, normalerweise ist sie zweispurig befahrbar.

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Die Straße ist anfangs sehr breit ausgebaut, es gibt aber auch einige enge Stellen.

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Ein Blick zurück, von da kommen wir her.

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Dann öffnet sich das Tal und man glaubt das Ende der Schlucht erreicht zu haben.

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Die Felsen ändern nun ihre Farbe in ein tiefes rot, in Kombination mit dem blauen Himmel und den grünen Pflanzen entsteht eine vollkommen neue Kulisse.

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Teilweise ist die alte Trassenführung noch begeh- oder befahrbar.

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Der Verkehr wird nun öfter durch Tunnel geführt, da die alte Streckenführung langsam verfällt.

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Bei solch einem Straßenzustand ist das dann aber auch die sichere Variante.

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Da behält man dann doch lieber die Schutzausrüstung an.

Nach dem Verlassen der Schlucht geht es auf relativ gerader Strecke weiter nach Beuil. Dort gabelt sich dann die Straße, nach rechts geht es Richtung Nizza will man nach Barcelonnette muss man in die andere Richtung. Da es erst 13:00 ist, ergeben sich für uns zwei Möglichkeiten, die Fahrt Richtung Zielort fortsetzen und dann in Guillaumes einen Abstecher in die Gorges de Daluis zu machen. Oder wir fahren in die falsche Richtung über den Col de la Couillole bis nach Saint-Sauveur-sur-Tinée. Wir entscheiden uns für den Pass.

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Nach ein paar Kilometern hat man einen schönen Blick auf das Bergdorf Rubion.

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Wie erwartet windet sich die Straße hinunter ins Tal der Tinée.

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Saint-Sauveur-sur-Tinée unser Wendepunkt, von da an geht es wieder zurück. Auch bergauf macht es Spass die Strecke zu fahren.

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Ab und an kommen einem dann doch Motorräder entgegen. Viel Verkehr herrschte aber nicht.

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Wieder in Beuil angekommen locken ein paar Tische in der Sonne zu einer Pause.

Nach dem wir erfrischt und der Tank des Motorrads an der nebenan stehenden Zapfsäule aufgefüllt war ging es weiter auf der Route des Grandes Alpes.

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Die nächste Etappe führt über den Col de Valberg nach Guillaumes. Auf einigen Schildern wird er aber auch Col du Vasson genannt.

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Dort treffen wir mal wieder auf die Var, sie fließt von hier in die Daluis Schlucht.

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Die Richtung stimmt, es sind noch ca. 60km bis zum Ziel.

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Wir folgen nun wieder der Var bergan bis St-Martin-d'Entraunes, die Straße ist hier wenig spektakulär lange Geraden werden ab und an von weiten Kurven unterbrochen. Hinter dem Ort wird es etwas kurviger. Das fahren macht hier richtig Spaß.

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Die Passhöhe ist eher ein Hochtal.

Von hier oben ist es nur noch ein kurzes Stück bis nach Molanes / Pra Loup. Kurz vor Erreichen des Ziels hält die Natur noch einmal eine Überraschung für uns bereit. Das Tal verengt und die Strecke führt wieder eng an den Felswänden vorbei.

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Wir durchfahren die Gorges du Bachelard.

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Ziel erreicht, der Parkplatz liegt

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vor der Zimmertür.

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mit allen Umwegen waren es dann 210km.
 
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Tag 13

Der heutige Tag könnte spannend werden. Geplant hatten wir, den Col de la Bonette zu erklimmen. Um dann unterhalb der Cime de la Bonette über den Col de la Moutière direkt Bayasse an zu steuern. Eine schöne kurze Tour (100km) zur Entspannung. Dumm nur das unser Navi folgende Meldung von sich gab. „Eine oder mehrere Wegpunkte sind mit den gewählten Einstellungen nicht erreichbar“ Das kann in dieser Umgebung nur bedeuten, irgendwo fehlt etwas Teer.

Alternative Routen wären natürlich möglich, aber sie wären etwa doppelt so lang. Zum einen könnte man der Tinée bis Saint-Sauveur-sur-Tinée folgen und dann wieder auf der gestrigen Route zum Hotel zu kommen. Die andere Alternative würde östlich über den Col de la Lombarde nach Italien bringen. Dann durch das Tal der Stura di Demonte zurück, um dann nördlich von Barcelonnette bei Meyronnes wieder französischen Boden zu erreichen.

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Nach dem Frühstück, welches wir draußen auf der Terrasse genießen konnten, sind wir dann erst einmal nach Barcelonette aufgebrochen. Das Motorrad verlangte auch mal wieder nach Futter.

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Anfahrt zu unserer Unterkunft.

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Kurz vor Jausiers zweigt dann nach rechts die Zufahrt zum Pass ab. Die ersten Kilometer fährt man durch ein weites Tal und gewinnt langsam an Höhe.

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Bild nach den ersten Kehren hat man einen tollen Blick auf die schon zurückgelegte Strecke.

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Auch am Gegenhang windet sich auch ein schmaler Weg den Berg hinauf.

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Unser Weg führt uns aber erst einmal weiter nach oben

Dafür das wir uns auf einem der höchsten Pässe Europas befinden verläuft die Strasse sehr gradlinig es sind relativ wenige gutausgebaute Kehren zu meistern. Bevor man die eigentliche Passhöhe erreicht, überquert man auf 2454m noch den Faux Col de Restefond und wenig später den des Col de Restefond (2692 m). Eine große Kurve weiter steht man dann am Scheitelpunk des Pass mit einer Kreuzung, dies ist der eigentliche Col de la Bonette (2715 m). Das reicht aber nicht für den Titel des höchsten Passes. Dieser Titel gebührt dem Col de l'Iseran mit 2770 m. Wenn man sich nun nach rechts wendet kann man noch eine kleine Schleife um die Cime de la Bonette fahren. Der höchste Punkt hier liegt bei 2802 m, das reicht nun für den Titel. Obwohl die Österreicher mit der Ötztaler Gletscherstrasse (2835 m) noch etwas höheres im Angebot haben. Hierbei handelt es sich aber um eine Sackgasse und somit um keinen Pass. Pech gehabt.

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Das obligatorische Foto vom Stein auf der Passhöhe.

Erstaunt waren wir, über die vielen Menschen die sich hier oben tummelten. Selbst ohne Corona muss man solche Massenveranstaltungen nicht haben. Daher haben wir uns hier nicht lange aufgehalten. Den tollen Blick hinab in das Tal unterhalb der Bonette haben wir uns aber trotzdem gegönnt. Die geplante Route kann man von hier oben sehr gut erkennen.

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Unser Weg sollte von links aus dem bewaldeten Wald kommen.

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Er führt dann durch ein karges Tal bis er am rechten Bildrand endet, dort vermuteten wir den Col de la Moutière.
Von hier oben sah das alles sehr passabel aus.

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Nun galt es aber erst einmal wieder hinunter ins Tal zu kommen.

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Auf dem Weg hinunter passiert man ein altes Militär Camp. Wenn man genauer hinsieht, kann man an vielen Stellen noch Bunkeranlagen und Geschützstellungen erkennen. Hierbei handelt es sich um den südlichen Teil der Maginot-Linie.

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Nach ca. 60km zweigt nach rechts eine kleine unscheinbare Straße ab.

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Dafür, dass sich an dieser Straße noch ein etwas größerer Ort befinden sollte war sie sehr schmal.

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Kurz danach kamen wir tatsächlich durch Saint-Dalmas-le-Selvage, hier lebt man wirklich abseits vom Trubel. Im Winter wahrscheinlich auch mal ein paar Tage abgeschnitten vom Rest der Welt.

Unser Weg ging hinter dem Dorf in engen Serpentinen steil Berg auf. Kein Vergleich mit dem Pass zur Bonette. Klein, eng, schmal und unübersichtlich genauso wie wir es mögen.

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Auf einer kleinen Brücke überquerten wir einem Bach dem wir schon länger folgten. Ein wunderschöner Ort, hier müsste man mal eine Nacht im Zelt verbringen.

Kurz danach verließen wir den Wald und kamen auf die Hochebene, welche wir schon von oben gesehen hatten. Der Straßenzustand war nicht gut aber besser als erwartet.

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Dieser verlassene Bunker war wohl der Grund warum die Straße hier hinauf asphaltiert wurde. Direkt dahinter begann der unbefestigte Weg.

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Von oben sieht es spannend und machbar aus.

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Wenn man die Stufe gemeistert hat, sieht der restliche Weg passabel aus.

Nach einer ausgiebigen Pause, in der meine Sozia auf die möglichen Gefahren und Unwägbarkeiten hingewiesen hat. Naja eigentlich wollte sie die Weiterfahrt verweigern, habe ich mich erst einmal alleine auf den Weg gemacht. Die ersten Meter waren noch ganz passabel, doch dann änderte sich die Bodenbeschaffenheit von Schotter auf Steinig. Der weitere Weg war mit Wasserablaufrinnen durchzogen die auch noch mit Wasser gefüllt waren. So was kann man fahren, nicht gut aber es geht. Mit Sozia eher schlecht. Von oben nicht sichtbar standen etwas abseits an einer Fuhrt drei Geländewagen mit Schweizer Kennzeichen. Mal nach der Wegbeschaffenheit, fragen kann in so einer Situation nicht schaden. Die Damen und Herren mussten wohl aus dem italienisch sprechenden Teil der Schweiz kommen den eine Konversation war etwas schwierig. Aber es reichte soweit, dass es wohl auf halben Weg einen Erdrutsch gegeben habe der für Geländewagen nicht passierbar wäre, es aber wohl Spuren von Motorrädern gäbe. Naja so viel Abenteuer brauchen wir dann doch nicht, also umkehren. Auf dem Rückweg konnte ich dann sehr gut den anderen Weg, der wieder hinauf zur Bonette geht sehen. Bergauf ist auf losem Untergrund auf jeden Fall von Vorteil, auch sonst sah die Strecke überschau- und machbar aus. Von diesem Streckenabschnitt konnte ich dann auch meine Sozia überzeugen.

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Es geht aufwärts, der Bodenbelag stimmt.

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Die Hälfte ist geschafft.

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Ganz geschafft.

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Falsches Motorrad.

Unterwegs hatte uns eine XT660 überholt. Deren Fahrer, ein wirklich netter Italiener, hatte oben auf uns gewartet um eventuell helfen zu können falls wir Probleme hätten.

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Noch mal ein Blick zurück.

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Dann ging es auf den uns bekannten weg zurück.

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Wieder am Hotel.

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Danach war noch ein wenig Wellness am Innenpool mit Aussicht angesagt

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Es wurden dann doch 40km mehr als geplant aber jeder davon hat sich gelohnt.
 
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