Moin,
erstmal zur einfachen Frage. Ich habe nur einen ausbildungsmäßigen und praktischen Hintergrund für meine Aussage.Ich fahre seit '77 Mopped , und seitdem warte und repariere ich die selber. Und ich bin Maschinenbau-Ingenieur, Fachrichtung KfZ-Technik.
Noch mal die wesentlichen Aussagen:
loslegen wollten haben wir den Ölmessstab gezogen und festgestellt das Öl ist weiß und schaumig
Kühlwasser scheint noch komplett voll zu sein .
Kondenswasser ... Zwischen 0.5 und 1 l Kondenswasser innerhalb von knapp 600 km ...
War sehr deutlich über Max
Die letzte Aussage bezieht sich auf den abgelesenen Ölstand, der bis zu diesem Zeitpunkt noch nicht genannt bzw. erfragt wurde.
Jetzt sehe ich 2 Möglichkeiten:
1. Die Aussage Wasser im Öl ist korrekt.
2. Die Aussage ist falsch.
Erstmal zu 2. - warum dann zu hoher Stand und Öl ist weiß und schaumig? Da fällt mir als erste und im Augenblick einzige Option Überfüllung ein. Der Ölstand soll bei betriebswarmem Motor geprüft werden (wenn sich das Öl ausgedehnt hat). Keine Ahnung, warum das so ist. Man kann einen Messstab auch auf kaltes Öl kalibrieren. Wird bei kaltem Motor gemessen und dann ggf. auch noch zu viel eingefüllt, könnte die Kurbelwelle im Öl panschen und es schaumig schlagen. Wie bei Schlagsahne.
Zu 1. - woher kommen die 0,5-1 Liter? Sehr präzise Messung übrigens. Die Differenz entspricht dem Inhalt einer diese kleinen Plastik-Mineralwasserflaschen. Das finde ich gewaltig.
AnKar hat natürlich recht, dass das wahrscheinlich im Betrieb emulgieren wird. Bei langer Standzeit sollte es sich zumindest zum Teil wieder entmischen (wg. unterschiedlicher Dichte). Dann würde die Ölpumpe zunächst mal Wasser ansaugen und fördern

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Kühlwasser - kann es nach meiner Meinung nicht sein. 0,5l weniger wäre aufgefallen.
Kondenswasser - selbst wenn man nur 5 km fährt, werden die Oberflächen im Brennraum so schnell heiß genug, dass da nix mehr kondensiert. Man konnte allerdings bei Versuchen bei extremem Kurzstreckenbetrieb nach längerer Zeit Korrosion der Zylinderwände oberhalb des oberen Kobenrings und Kolbenoberkannte im o.T. finden (so hat's mein Prof erklärt). Und die damals genutzten Öle waren damals auch noch nicht so gut additiviert. Blow by schließe ich bei einem Motor neuester Bauart mit 9600 km aus. Mein alter IHC könnte aber tatsächlich mal neue Ringe brauchen

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Bei der Gelegenheit, ich hatte auch mal zu viel Öl in einer 4 Zylinder Triumph. Da waren Benzinhahn und Vergaser gleichzeitig defekt. Ich hab's am Ende der Winterpause gerochen. Irgendwie stank es immer nach Sprit.
Wenn Kühl- und Kondenswasser als Ursache ausfallen, bleibt nur "Wasser pur" als Ursache. Aber wie soll das ins Kurbelgehäuse gelangen (und in so großer Menge)? Da ist mir bisher nur die Kombination aus häufigem Hochdruckreinigergebrauch und einem Defekt im Bereich der Motorgehäuseentlüftung eingefallen (wobei ich nicht nachgeschaut habe, wo die Entlüftung angeordnet ist und da überhaupt etwas rein könnte).
Schade, dass der Reparateur keine Proben asserviert hat, und auch nicht wirklich genau gemessen hat.
Ganz weit hergeholt - vielleicht kommt das Wasser aus dem Tank. Mein Bruder hatte mal eine Duc 600 SS Carenata. Wir wollten zu einer Mehrtagestour aufbrechen, sind aber nur knapp 1 km weit gekommen. Dann bockte die Duc wie ein Bronco. Ging aus, ließ sich wieder starten. Ursache: Es war allerlei Wasser im Tank. Die Duc stand immer draußen. Wenn es regnete, lief das Wasser in den Ringspalt um den Tankdeckel, und blieb dort bis zum nächsten Tanken, weil der Schlauch für den Ablauf dieses Wassers geknickt war. Die Duc hatte so einen Tank mit Scharnier zum hochklappen und beim Runterklappen ...
Wir sind dann einen Tag später losgefahren.
Viele Grüße
Thomas